Ausgangslage
Seit in der NZZ der folgende Beitrag erschien: König sucht Hofnarr – Im Mittelalter hielten sich die Mächtigen Hofnarren, die ihnen den Spiegel vorhielten. Diese Institution fehlt heute, gerade auch in den Managements grosser Unternehmen – ist die Nachfrage nach einem unkonventionellen Coach (=Hofnarr oder CDO) markant gestiegen.
Schon kurz nach Erscheinen des erwähnten Zeitungsartikels ruft mich die Personalchefin einer KMU an und erkundigt sich, ob ich gerne als Advocatus Diaboli die Geschäftsleitung herausfordern würde. Nachdem immer wieder die gleichen «negativen Überraschungen» in der Führung auftauchten, wolle die Geschäftsleitung neue Wege beschreiten.
Wir verabreden einen ersten Gesprächstermin.
Gewähltes Vorgehen
Die Personalchefin schildert mir detailliert die Ausgangslage und gibt eine erste persönliche Einschätzung der Situation ab. Sie übergibt mir zudem diverse Unterlagen. Wir vereinbaren, dass ich mich vor den Gesprächen mit den Geschäftsleitungsmitgliedern zuerst in der Unternehmung umhöre. Die Unternehmung wird durch die Personalchefin kurz über meine Anwesenheit und Aufgabe informiert.
Sämtlichen Gesprächspartnern kann ich absolute Diskretion zusichern. Es geht nicht darum, einzelne Personen gegeneinander auszuspielen, sondern ein «Problem-Kondensat» zu erhalten, welches an die Mitglieder der Geschäftsleitung gespiegelt werden kann.
Resultate und Erkenntnisse
Nur dank der Offenheit aller Beteiligten konnten die größten internen Unstimmigkeiten rasch thematisiert und innert zweier Monate größtenteils bereinigt werden. Der Umgang innerhalb der Geschäftsleitung ist entspannter und kooperativer geworden. Mein Einsatz als Hofnarr hat gezeigt, dass Humor und unkonventionelle Wege unerwartete Perspektiven eröffnen.
Die Erfolgsfaktoren: Sehr gut zuhören können; Menschen und soziale Systeme gründlich verstehen, sich einfach und klar ausdrücken.